Hilfe, der Krieg ist aus!

 

Vortrag in der Kornhausbliothek Längasse, 30. Oktober 2019

Unter diesem provokanten Titel hat unser Mit-glied Silvia Schläpfer über ihren Kurzeinsatz in Biafra (Südost-Nigeria) berichtet.

Vor fünfzig Jahren hat sie sich für einem medizinischen Kurzeinsatz in Biafra entschlossen, um im Dienste des Roten Kreuzes mitzuhelfen, die Folgen des grausam geführten Kriegs zu lindern, in dem es um Öl und Sezession ging. Die gelernte Laborantin und Sozial-arbeiterin ist durch diese Erfahrung so nachhaltig geprägt worden, dass sie heute noch darüber erzählen kann, wie wenn das Ganze erst kürzlich stattgefunden hätte. Sie war damals vierzig Jahre alt.

Silvia Schläpfer hat der Rentnervereinigung angeboten, über ihre Erfahrungen zu berichten. Dabei hat sie darauf verzichtet, die blutdürstigen Seiten ihres Einsatzes allzu deutlich werden zu lassen. Hingegen verwies sie darauf, dass dieses historische Geschehen nach wie vor aktuell ist, man denke etwa an Syrien. 

Das Auditorium folgte ihren Ausführungen mit Interesse und hätte noch lange zuhören mögen, insbesondere auch der Berichterstatter, der sich an seine eigene – allerdings friedlichere – Afrikazeit erinnert fühlte.

Besten Dank der Referentin und auch der Leiterin der Kornhausbibliothek Länggasse, Marianne Aeschbach, die Silvia Schläpfer in ihrem Referat unterstützt und für die Teilnehmenden, die nicht nur aus unseren Reihen stammten, einen Apéro vorbereitet hatte, den man gerne für weiteren Gedankenaustausch benützte. 

Robert Ruprecht

 

Freiheit in der Gefangenschaft

 

Besuch der RentnerInnen in der JVA Witzwil

16. Oktober 2019

 

Bei wunderbarem frühherbstlichem Wetter machten sich RentnerInnen aus dem ganzen Kanton auf ins Seeland, um die Justiz-Vollzugsanstalt Witzwil zu besuchen. 

Dort wurden sie vom Direktor Hans-Rudolf Schwarz nicht bloss begrüsst, sondern auch persönlich in die Hinter-gründe und die Arbeitsweise der offenen Vollzugsanstalt eingeführt: Wer kommt in Frage für den offenen Straf-vollzug? Welche Ziele verfolgt man mit ihm und wie geschieht das? Was sind die Resultate? Welche Rolle spielt der Respekt für den Straftäter als Mensch? Aber auch: Welcher Stellenwert hat die Natur, die in diesem grössten Landwirtschaftsbetrieb der Schweiz bearbeitet wird?

Die Klarheit der Darlegungen von Direktor Schwarz, die zahlreichen Fragen, auf die er ebenso klar antwortete, zeigten, wie sehr es ihm gelungen ist, seine zahlreiche Zuhörerschaft anzusprechen. Das setzte sich während der Besichtigung des riesigen Landwirtschaftsbetriebs und seiner speziellen Institutionen wie dem Museum und dem Einblick in das Aufnahme-verfahren fort, aber auch bis ins Mittagessen hinein, wo das sonst übliche Schweigen, das einsetzt, sobald man hinter den Tellern sitzt, gar nie eingetreten ist. Die Mitarbeitenden, denen wir begegnet sind, aber auch die Gefangenen vermittelten den Eindruck von hoher Kompetenz und starkem Engagement beziehungsweise williger Einfügung in das nun mal Gege-bene.

Einmal mehr ist es Roland Schafer gelungen, einen perfekten Ausflug für die Rentnervereinigung zu organisieren. 

Der Leitung der JVA Witzwil, und den Menschen, denen wir dort begegneten, gebührt unser lebhafter Dank, natürlich auch Roland, dem Reiseleiter, dem auch der Vorschlag für dieses Reiseziel zu verdanken ist. 

Robert Ruprecht

Besuch des Tropenhauses in Frutigen, 5. Juni 2019

 

Über den Aequator in den hohen Norden

Der diesjährige Sommerausflug der Senioren des BSPV führte uns ins Tropenhaus Frutigen, das sich mit der Zucht einheimischer Fische aber auch von Stören, die in den kälteren Zonen der Erde leben, beschäftigt und gleichzeitig das warme Wasser aus dem Lötschberg-Basistunnel für den Betrieb eines Tropengartens benützt. Unter kompetenter Führung erhielten wir einen Einblick in diesen speziellen Ort und entdeckten, dass es da noch manches zu entdecken gäbe. So nahe liegen der hohe Norden und die südlichen Gefilde wohl selten nebeneinander. 

Am Nachmittag begaben wir uns nach Sigriswil, wo wir die Hängebrücke zwischen Sigriswil und Aeschlen nicht nur bewundern sondern auch begehen konnten. Manch eine(r) musste sich fragen, was er beim Mittagessen in der Chemihütte in Aeschiried eigentlich getrunken habe...

Einmal mehr konnten wir einen von Roland Schafer organisierten Ausflug von A bis Z geniessen, alles verlief reibungslos, sogar das richtige Wetter hatte er organisiert. Bemerkenswert ist auch das Konzept: Roland Schafer schaut immer darauf, dass genug Zeit für den individuellen Austausch vorgesehen ist. 

Ihm gebührt ein herzlicher Dank für seinen unermüdlichen Einsatz. 

Die nächste Reise wird uns in die JVA (früher: Strafanstalt) Witzwil führen. Sie ist für den 16. Oktober vorgesehen. Die Details sind auf der Homepage der Rentnervereinigung aufgeschaltet. 

Robert Ruprecht


7. Politisches Treberwurstessen in Schafis

12. Februar 2019

Die Rentner des BSPV halten die Tradition hoch, sich im Februar bei Lisbeth und Röbi Andrey in Schafis zusammenzufinden, um ihre jährliche Portion Treberwurst zu verspeisen. 

Eine wohlgemute Schar aus Treberwurst-Veteranen aber immer auch Neuzugängen hat sich am 12. Februar zum 7. Politischen Treberwurstessen eingefunden, stilvoll vor dem Beginn der Fastenzeit, eben in heimlicher Anspielung auf Froschauers Wurstessen im Jahre 1522, wie man es sich im kürzlich angelaufenen Zwingli-Film zu Gemüte führen kann. Das war damals eine politische Tat mit weitreichender Wirkung, sie leiht dem Treberwurstessen der Rentner seinen Titel. Hochpolitsch geht es natürlich nicht zu bei Kartoffel- und Wintersalat, bei Weissem und Rotem und knackigen Wurstscheiben, dunklem Brot und einem Schuss Marc (oder zwei). – Das Politische gehört aber auch dazu:

Dem Vorbild unseres ehemaligen Präsidenten Eugen Schneider folgend halten wir uns bewusst, dass wir Rentner Teil der Gesellschaft sind, nicht nur im Privaten, wo wir  in der zunehmend hektischen Arbeitswelt der jüngeren Generationen ein linderndes Element sind, sondern auch im Gesellschaftlichen, wo wir mithelfen, so und so manche gesamtgesellschaftliche Einrichtung lebendig zu erhalten, und endlich im Politischen, wo wir gehalten sind, an den Fragen unserer Zeit teilzuhaben und das auch tun. Gerade nach dem Abstimmungswochenende vom 10. Februar...

Wir müssen uns bewusst halten, dass wir in zunehmendem Masse Ferment der Gesellschaft sind und diese Verantwortung auch tragen, gerade auch vor der Tatsache, dass die Rentner Teile des Rentenkapitals der Aktiven angreifen. Da gilt es auch, sich Gedanken zu machen, wie man dem steuern könnte. Auch hier können wir Ferment sein. 

Die Anwesenden gedachten in einem Moment der Stille auch unserer Co-Vizepräsidentin Liselotte Burkhalter, die im Januar unerwartet verstorben ist – sie hatte noch vorgehabt, auch in unserer heiteren Runde zu weilen. 

Frohmut prägte den Tag, heiter wie die Gästeschar war das Wetter, der See spiegelglatt, die Spitzen der Berner Alpen leuchtend über der Horizontlinie der baumbestandenen Petersinsel. Im Jahr 2020 wartet das 8. Politische Treberwurstessen auf uns... es hat noch einige freie Plätze. (Bild: Peter Bohnenblust)


15. Januar 2019 – Besuch im Lichtspiel Bern

 

In ihrer ersten Exkursion des neuen Jahres hat die Rentner-vereinigung das Lichtspiel im Marzili in Bern besucht. Die Anregung stammte von unserem Mitglied Ralph Hofer, und hat sich als Volltreffer erwiesen. 

Nachdem sich die Anmeldungen lange nicht einfinden wollten, hat auf ein mail aus dem Sekretariat hin doch ein Bächlein zu fliessen begonnen, so dass am Schluss dreissig Teilnehmer zusammen-gekommen sind. 

Das Lichtspiel, die Kinemathek in Bern befindet im Dachstock eines alten Industriegebäudes und befasst sich mit der Sammlung von Filmrollen (inzwischen mehr als 25'000) und Geräten rund um das private, professionelle und kommerzielle Filmen. Die Kinemathek sammelt nicht aktiv, ein grosser Teil der Filme stammt aus Nachlässen oder Schenkungen. Sie sichtet, katalogisiert, restauriert, konserviert und führt regelmässig öffentliche Anlässe durch, die oft mit Trouvaillen aus dem Archiv zu tun haben. Jeden Sonntag Abend bietet sie eine  öffentliche Auf-führung aus ihren Beständen an, meist anhand eines über längere Zeit laufenden Themas. 

Getragen wird sie von einem Verein; sie ist auch eine Dienstleisterin. Die Kinemathek steht auch Einzelpersonen, z.B. für private Anlässe wie Jubiläen, Geburtstagen etc. zur Verfügung und hat die entsprechende Infrastruktur. 

Die Rentnervereinigung wünschte sich Filme/Wochenschauen aus der Zeit vor und nach 1960 und wurde glänzend zufriedengestellt mit einem Tourismus-Werbefilm aus der Jungfrauregion (aus der Zeit vor 1960), zwei Wochenschauen und einem Film über die Expo 64 in Lausanne. Da konnte in Nostalgie gemacht werden: «Ja, so war es einst im Schweizerländli, als man noch nicht meinte, man müsse zu den Grossen der Weltgeschichte gehören.»

Alle waren hoch zufrieden mit dem gemeinsam verbrachten Nachmittag und sind sich sicher, dass das nicht der letzte Auftritt der BSPV Rentnervereinigung im Lichtspiel war.